Weblogs und Geschichte
Ich sehe die Sinnhaftigkeit von Weblogs ambivalent. Es gäbe dabei verschiedene Aspekte zu beachten, wie etwa die Motivation der Leserschaft. Ein Geschichteblog erreicht neben Laien auf der Suche nach Unterhaltung im besten Fall auch die Fachkollegen und dient somit nicht nur der Zerstreuung wie ein herkömmliches Nachrichtenmagazin, sondern möglicherweise auch der Kommunikation in professionellen Kreisen. Inwieweit letzteres fruchtbare Züge trägt und ob es tatsächlich zur Erzeugung wissenschaftlicher Erkenntnis beiträgt, müsste man anhand eines Vergleichs mit der bisherigen Praxis der wissenschaftlichen Publikation zu eruieren versuchen. Letztlich liegt der Unterschied zwischen beiden in der Legitimation der Publikation eines Forschungsergebnisses. Denn während einerseits am herkömmlichen, gedruckten Publikationsweg naturgemäß mehr Instanzen beteiligt sind und außerdem direkte Kosten – etwa beim Druck – anfallen, ist ein Weblog damit verglichen geradezu eine anarchistische Spielwiese – und wird vermutlich auch von vielen Kollegen noch eher so denn als seriöses wahrgenommen. Wie sich bei der Durchschau einiger deutscher Geschichteblogs gezeigt hat, ist der Enthusiasmus groß, doch die Blogs so mancher zuvor gerühmten Autoren gingen inzwischen auch schon wieder unter.
Ein Historiker kann durch gute Arbeit und originelle Inhalte auf seinem Weblog bestimmt viel Aufmerksamkeit erreichen, hat aber dafür zum Nachteil eine tendenziell fluktuierendere Leserschaft, welche ihn außerdem selten von der Stelle weg zitieren wird. Ich bin mir dessen sicher, dass Weblogs vereinzelt großes Potential entwickeln können – auch im historiographischen Themenfeld. Inwiefern die Inhalte aber zu einer Verbesserung wissenschaftlicher Arbeit beitragen, wird sich erst erweisen. Das hängt mit der nötigen Akzeptanz unter der Fachkollegenschaft genauso zusammen wie auch mit der vom Weblog-Autor erreichten individuellen Qualität der Darstellung von Geschichte.
Ein Historiker kann durch gute Arbeit und originelle Inhalte auf seinem Weblog bestimmt viel Aufmerksamkeit erreichen, hat aber dafür zum Nachteil eine tendenziell fluktuierendere Leserschaft, welche ihn außerdem selten von der Stelle weg zitieren wird. Ich bin mir dessen sicher, dass Weblogs vereinzelt großes Potential entwickeln können – auch im historiographischen Themenfeld. Inwiefern die Inhalte aber zu einer Verbesserung wissenschaftlicher Arbeit beitragen, wird sich erst erweisen. Das hängt mit der nötigen Akzeptanz unter der Fachkollegenschaft genauso zusammen wie auch mit der vom Weblog-Autor erreichten individuellen Qualität der Darstellung von Geschichte.
historyphil - 19. Mär, 21:31